Dieses
Epos schildert eine Auseinandersetzung zwischen Nord- und Südbabylonien
im 3. Jahrtausend v. Chr. Gesandte kommen von Agga von Kisch zu Gilgamesch
nach Uruk, um Unterwerfung zu fordern. Gilgamesch unterbreitet diese Forderung
den Ältesten von Uruk und schliesst mit den Worten: "Wir wollen uns
dem Hause von Kisch nicht unterwerfen, sondern es mit der Waffe niederwerfen."
Die Ältesten sagen jedoch: "Wir wollen uns dem Hause von Kisch unterwerfen,
und es nicht mit der Waffen niederwerfen."
Gilgamesch
nimmt sich diese Worte nicht zu Herzen und wendet sich an die waffenfähigen
jungen Männer der Stadt. Die jungen Männer sind einer Meinung
mit Gilgamesch, der darüber hoch erfreut ist. Er befiehlt seinem Freund
Enkidu, die Waffen anzulegen.
Enkidu sagt
zu Gilgamesch: "Gewiss wird bei meinem Kommen Furcht vor mir auf ihn (=
den Feind) fallen, so dass sein Tun verwirrt, sein Rat verstört sein
wird."
Kaum zehn Tagen
später rückt Agga an und belagert Uruk. Gilgamesch sucht einen
Krieger, der freiwillig zum Kampf mit Agga vor die Stadt geht. Ein Mann
meldet sich und macht sich siegesgewiss auf den Weg. Doch sofort nach Durchschreiten
des Stadttores ergreifen ihn die feindlichen Soldaten, prügeln ihn
und führen ihn vor Agga.
Ein anderer
Krieger von Uruk schaut über die Mauer und sieht das. Er hört
die bittenden Worte, die der Gefangene zu Agga spricht, vermutlich um sein
Schicksal abzuwenden. Doch er wird erneut furchtbar geschlagen.
Jetzt verlieren
die Männer von Uruk allen Mut, und Gilgamesch selbst steigt auf die
Mauer. Agga schlägt vor, die Belagerung aufzuheben, wenn Gilgamesch
Aggas Oberherrschaft anerkennt. Gilgamesch dankt ihm dafür in überschwenglichen
Worten und die Dichtung endet mit dem Preis des Gilgamesch. |