Sogenannter Kudurru Wenn man sich einbildete, mit faulen Ausreden oder Dummheit vor Strafe geschützt zu sein, dann hatte man sich im Alten Orient schwer getäuscht. Das beweisen steinerne Verträge aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr., in welcher Zeit die Dynastie der Kassiten über Babylonien herrschte.

Die Kassiten hatten eine durch Clans strukturierte Gesellschaftsordnung mitgebracht. Ganze Stämme und nicht einzelne Kleinkönige erhielten nun für bestimmte Dienstleistungen Ländereien, Städte und Landschaften übereignet.

Die Übereignungsurkunden nannte man Kudurrus, Grenzsteine. Sie waren in den Tempeln des Landes aufgestellt und sollten so die heilige Verpflichtung der Grenzwahrung gewährleisten.

Auf diesen Kudurrrus sind vielerlei Abbildungen mit Göttersymbolen, die für die Einhaltung des Vertrages sorgten. Denn nachdem das Territorium genau angegeben wurde, folgten eine Flut von Strafen, die demjenigen angedroht wurden, der diesen Vertrag brach. Da halfen auch keine Tricks.