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Der
Beschwörungspriester, aschipu, wurde gerufen, wenn man vermutete,
dass ein Gott oder böser Dämon einen Kranken befallen hätte.
Der Beschwörungspriester schaute sich die Symptome der Krankheit an,
von denen er auf die Natur des Dämons schloss. Nicht alle Krankheiten
waren heilbar.
Zum Beispiel
heisst es in einem medizinischen Text: "Wenn ein Patient mit den Zähnen
knirscht, und wenn seine Hände und Füsse zittern: das ist die
Hand des Gottes Sin. Er wird sterben." |
Der
Beschwörungspriesters brauchte eine besondere Befähigung, um
sein Werk erfolgreich zu vollenden. Er holte sich Hilfe von Ea und Marduk,
den Göttern der Weisheit und Beschwörung mit den Worten: "Meine
Formel ist die Eas, meine Formel ist die Marduks."
Er beschaffte
sich besondere Gegenstände für die magische Handlung: "Der Ring
des Ea ist in meiner Hand, das eru-Holz, die erhabene Waffe Anus,
ist in meiner Hand, der Palmzweig der grossen Riten ist in meiner Hand." |
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In
einem Text entzündet der Priester die sieben Räucherpfannen der
heiligen Riten. Mit einem Raben, "dem Herold der grossen Götter",
in der Rechten und einem Falken, "dem hehren Vogel gegen den bösen
Blick", in der Linken, angetan mit einem roten Mantel des Schreckens, mit
einem roten Kleid, dem Kleid des Schreckensglanzes, tritt er dem Dämon
entgegen. |
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Eine
Maus wird an den Türsims und ein Schössling eines einzeln wachsenden
Dornstrauchs an den Türpflock gebunden.
Bewaffnet mit
einer Peitsche schlägt er des Dämons und damit wahrscheinlich
auch des Kranken Leib wie den eines entlaufenen Esels. |
"Wenn
ich an den Kranken herantrete, die "Sehnen" des Kranken untersuche, seine
Gliedmassen prüfe, das Wasser Eas auf den Kranken sprenge, den Kranken
erschrecke, auf die Wange des Kranken schlage, über dem Kranken schreie,
die Beschwörung von Eridu spende ..." |
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