Skelett einer Fürstin, Mitte des 3. Jts. v. Chr. Ereschkigal, die "Herrin über den Grossen Ort", war die Herrscherin über die Unterwelt. Zu diesem Ort, den die alten Mesopotamier auch poetisch "Das Land ohne Wiederkehr" nannten, kamen alle Verstorbenen.

Im Mythos "Innanas Gang in die Unterwelt" ist die Unterwelt eine Stadt der Toten mit sieben Stadtmauern darum herum. Durch diese gelangt man nicht ohne weiteres hinein. Sie werden bewacht von Wächter-Dämonen. Hinaus kommt man natürlich noch weniger.

Ereschkigal ist die Schwester der Liebes- und Fruchtbarkeitsgöttin Inanna-Ischtar. Letztere dringt in dem erwähnten Mythos bis zu Ereschkigals Thron vor und kann nur durch einen Trick dem Tod entkommen.

Ereschkigal hat Nergal zum Gemahl. Dieser wird auf altbabylonischen Rollsiegeln abgebildet als bärtiger Gott mit Sichelaxt und Doppellöwenkeule. Ereschkigal bildlich wiederzugeben wurde wohl als zu gefährlich angesehen. Wir wissen nur aus der sumerischen Version des Mythos "Innanas Gang in die Unterwelt", dass sie Haare wie Lauchstangen hatte. Aber da geht es ihr gerade nicht gut. Ihre Kleider sind durcheinandergeraten und sie stöhnt laut. Geschlechtslose Geschöpfe, die Erfindung Enkis, beruhigen sie und erreichen im Gegenzug die Rettung Inannas.