Wie lebte man in einer Familie, in einer Stadt? Wir wissen beispielsweise, dass im 3. Jahrtausend v. Chr. Männer und Frauen, die miteinander verheiratet waren, in verschiedenen Tempeln oder gar Regionen ihrer Arbeit nachgingen und trotzdem irgendwie die Gelegenheit fanden, zusammen Kinder zu bekommen. Normalerweise lebte jedoch eine Familie unter einem Dach.

Aus zahlreichen Hauskaufurkunden und Erbteilungen des 2. Jahrtausends v. Chr. sind wir gut darüber unterrichtet, dass eine Familie aus mehreren Kernfamilien bestand. Die Frau zog bei ihrer Verheiratung in das Haus des Mannes. Sie fand dort Schwiegereltern und Brüder des Mannes vor. Ihre eigenen Söhne blieben im Haushalt wohnen, wenn sich das einrichten liess. Verheirateten genügte oft ein einzelnes Zimmer, ebenso dem Ehepaar mit mehreren Kindern.

Kinder zu bekommen wurde als grosser Segen angesehen. Ohne sonstige Altersabsicherung war man der Armut preisgegeben, wenn man keine Söhne hatte, die einen unterhalten konnten. Ausserdem konnte nur ein Sohn den Verstorbenen, und damit auch den Eltern, die angemessenen Totenopfer spenden. Ohne diese war das Los in der Unterwelt unerträglich: man war dann gezwungen, Staub zu essen und Brackwasser zu trinken.