Schon im Alten Orient gerieten die Kinder nicht immer nach den Wunschvorstellungen ihrer Eltern. Das Beispiel eines ungehorsamen Sohnes, der nach seiner Verstossung kriminell wird, gemahnt an Schillers Mohr aus den "Räubern". Man würde zu gerne wissen, was der Jugendliche wohl angestellt hat, dass ein Flussdistriktaufseher deswegen Beschwerde gegen ihn vorbringt?  
Sprich zu Munawwirum. Folgendes sagt Tisnanatum:
Betreffs dessen, was Du mir schriebst, nämlich: 
  "Meine Mutter, eine naditum-Frau, adoptierte einen Jungen. Aber dieser Junge rannte weg. Daraufhin versammelte ich 20 von den Stadtältesten seinetwegen und legte ihnen den Fall vor. Ich enthob ihn schon vor drei Jahren der Position, mein Bruder zu sein, weil er weggelaufen war. Nun ist er hingegangen und kriminell geworden. (Seinetwegen kam) der Flussdistriktaufseher (zu mir) und sagte:
  'Geh und befriedige den Palast.' "
Das schriebst Du mir. Ich habe nun mit dem Herrn (Beamten) gesprochen. Eine (entsprechende) Tontafel des Herrn (Beamten) ging an Iddin-Sin. Er wird Dich wegen des Jungen nicht mehr belästigen.

Quelle: Altbabylonische Briefe Bd. 9, Nr. 50.