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Auf
sumerisch hiess der Mondgott NANNA(R), im Akkadischen Suen und später
im Babylonischen bzw. Assyrischen Sin. Seine Residenz in Sumer lag in Ur.
Im 1. Jahrtausend v. Chr. wurde er auch in Harran in Nordsyrien besonders
verehrt.
Er war der
Vater des Sonnengottes Schamasch. In einer weiteren Tradition war er auch
gleichzeitig der Vater Inanna-Ischtars.
Sein Symbol
war die Mondsichel, die im Orient ganz waagrecht über den Himmel zieht.
So kam das Bild zustande, dass Nanna-Sin in einem Boot über den Himmel
fährt. Im 3. Jahrtausend v. Chr. kommt eine Szene immer wieder auf
Rollsiegelbildern vor: ein Gott mit Hörnerkrone, dem Symbol der Göttlichkeit,
sitzt in einem mondsichelförmigen Boot. Das Boot hat einen Menschenkopf
als Gallionsfigur, die ein Paddel in Händen hält, mit dem sie
das Boot steuert. Attribute wie die Mondsichel oder Mondsichelstandarte,
Stier und Keule sind in späterer Zeit eindeutige Hinweise auf den
Mondgott. |
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