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Der
Anfang der leider schlecht erhaltenen Dichtung ist noch nicht gefunden.
Anscheinend sucht Gilgamesch auch hier nach dem ewigen Leben. Die Schenkin
Siduri, die das Nutzlose seines Unterfangens sieht, gibt ihm den Rat, sein
Leben zu geniessen. Gilgamesch soll nicht darüber traurig sein, dass
er nicht ewig lebt, da ihm für seine Lebenszeit doch das Königtum,
eine hervorragende Stellung und die Kraft, in Kämpfen zu siegen, zugesichert
sei. Sie rät:
"Gilgamesch,
wohin läufst du? Das Leben, das du suchst, wirst du nicht finden!
Als die Götter die Menschheit erschufen, teilten den Tod sie der Menschheit
zu, nahmen das Leben für sich in die Hand. Du, Gilgamesch - dein Bauch
sei voll, ergötzen magst du dich Tag und Nacht! Feiere täglich
ein Freudenfest! Tanz und spiel bei Tag und Nacht! Deine Kleidung sei rein,
gewaschen dein Haupt, mit Wasser sollst du gebadet sein! Schau den Kleinen
an deiner Hand, die Gattin freu´ sich auf deinem Schoss! Solcher
Art ist das Werk der Menschen!"
Bald wird Gilgamesch
aufs Krankenlager geworfen, von dem er sich nicht mehr erheben kann. Er
stirbt und wird betrauert.
Später
dann regiert Gilgamesch in der Unterwelt als König. Seine Familie
und sein Gefolge werden genannt sowie die Geschenke, die Gilgamesch den
Unterweltsgottheiten überreicht. Ein kurzer Hymnus an Gilgamesch bildete
den Schluss. |
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