Auf
sumerisch heisst der Sonnengott UTU, auf assyrisch-babylonisch Schamasch.
Sein Symbol ist die Sonnenscheibe und die Säge. Er wird gerne dargestellt,
wie er aus dem Bergland (im Osten) aufsteigt mit der Säge in der Hand
und aus der Schulter wachsenden Strahlenbündeln.
Er ist der
Sohn des Mondgottes Sin und Bruder der Ischtar. In den Städten Larsa
und Sippar wurde er besonders verehrt. Die Schamasch-Tempel in beiden Städten
hiessen E-babbar "Weisses Haus".
An den Schamasch-Tempel
in Sippar angegliedert war ein Wohnbezirk, in dem nur Frauen wohnten, in
der Fachliteratur oft als "Kloster" bezeichnet. Sie bildeten eine spezielle
soziale Klasse von Frauen und verehrten das Götterpaar Schamasch und
Aja in besonderem Masse.
Schamasch ist
Richter über Erde und Unterwelt, denn er sieht alles, was oben und
unten geschieht, da er tagsüber auf einem Boot am Himmel segelt und
in der Nacht auf der gegenüberliegenden Seite, in der Unterwelt. Er
ist der Gott der Wahrheit, Gerechtigkeit und des Rechts.
In dieser Funktion
kontrolliert er selbst Könige. Diese können sich in ihren Gebeten
oder Hymnen an ihn rühmen, allen Gerechtigkeit widerfahren gelassen
zu haben, als Beschützer der Witwen und Waisen aufgetreten zu sein. |