Die
Sintflut ist keine Erfindung der Autoren des Alten Testaments. Lange vor
diesen erzählten sich schon Sumerer und Akkader die Geschichte, wie
es dazu kam, dass nur ein Mensch ewig lebt, während alle anderen sterben
müssen.
Von der sumerischen
Sintfluterzählung ist nur eine kleiner Teil überliefert.
Zu Beginn spricht
ein Gott von dem, was die Menschen im Dienst ihrer Götter tun sollen.
Dann wird die Menschenschöpfung durch An, Enlil, Enki und die Muttergöttin
Ninchursag erwähnt, das Herabsteigen des Königtums vom Himmel
sowie die Gründung der fünf ältesten Städte Babyloniens:
Eridu, Badtibira, Larak, Sippar und Schuruppak.
Danach muss
der Entschluss der Götter, die Menschen durch eine Sintflut wieder
zu vernichten, erzählt worden sein. Erhalten ist nur die Klage und
Trauer einiger Göttinnen und Götter über diesen Beschluss.
Sie sinnen auf Hilfe für die Menschen.
Der Sintflutheld
Ziusudra (sein Name bedeutet: "Ich habe Leben gefunden") , der König
von Schuruppak, ist ein besonders frommer Mann. Ihm erzählt Enki vom
Plan der Götter. Er leitet ihn an beim Bau der Arche. Als sie gerade
fertig ist, öffnet der Himmel seine Schleusen. Gewaltige Stürme
und Wasserfluten überschwemmen das Land sieben Tage und sieben Nächte
lang. Die Arche wird durch sie geschüttelt, hält ihnen aber stand.
"(Dann) kam
der Sonnengott Utu heraus, der Himmel und Erde mit Licht überschüttet.
Ziusudra öffnete ein Fenster des gewaltigen Schiffes. Der Held Utu
erleuchtete das riesige Schiff. Der König Ziusudra warf sich vor Utu
nieder, tötete einen Ochsen, schlachtete ein Schaf."
Nach einer
Textlücke schicken An und Enlil einen Himmelshauch und einen Erdenhauch,
der die Pflanzen neu spriessen lässt. Ziusudra wirft sich vor den
Göttern nieder und opfert ihnen ein Rind und ein Schaf. Für diese
fromme Tat erhält er das ewige Leben zum Geschenk. Als Wohnsitz wird
ihm die Insel Dilmun (heute Bahrain im Persischen Golf) zugewiesen.
An diese Erzählung
knüpft die 12. Tafel des Gilgamesch-Epos an, in der der Held der Sintflut
Utnapischtim heisst, babylonisch für "Ich habe Leben gefunden". Mehr
dazu bei Gilgamesch. |