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Zu
den menschlichen Grundbedürfnissen gehören Nahrung, Kleidung
und Wohnung.
Im 3. Jahrtausend
v. Chr. versorgten die Grosshaushalte Palast und Tempel die Menschen im
Orient mit allem Nötigen zum Lebensunterhalt. Über die täglichen
Rationen an Brot
und Bier
sind wir gut unterrichtet, ebenso über die Zuteilung an Wolle.
So erhielten:
ein Mann pro
Jahr 1,5 - 2,0 kg Wolle
eine Frau
pro Jahr 1,0 - 1,5 kg Wolle
ein Kind pro
Jahr 0,5 - 1,0 kg Wolle.
Das war mal
eben ausreichend für ein Gewand im Jahr.
Zudem war
die Qualität der Wolle ziemlich schlecht. |
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Im
2. Jahrtausend v. Chr. war es aber schon ganz üblich geworden, die
Dienste von Schankwirtinnen, Ärzten, Baumeistern, Schiffern, Landarbeitern,
Tagelöhnern und anderen mit Geld zu bezahlen oder Naturalien mit einem
bestimmten Geldeswert zu geben. Einige Paragraphen aus dem Kodex Hammurabi
verdeutlichen das:
§
111: Wenn eine Schankwirtin 60 Liter Bier auf Borg gegeben hat, wird sie
zur Erntezeit dafür 50 Liter Gerste erhalten.
§ 221:
Wenn ein Arzt den gebrochenen Knochen eines Mannes geheilt oder die kranke
Sehne wieder gesund gemacht hat, wird der Herr der Wunde dem Arzt 5 Sekel
Silber bezahlen.
§ 233:
Wenn ein Baumeister einem Mann ein Haus gebaut hat, und es ihm hat zur
Vollendung kommen lassen, wird (der Mann) ihm für jede Einheit von
36 m²
Fläche des Hauses 2 Sekel Silber als seine Gabe geben.
§ 238:
Wenn ein Mann einen Schiffer gemietet hat, wird er ihm 1800* Liter Gerste
im Jahr bezahlen.
§ 257:
Wenn ein Mann einen Landarbeiter mietet, wird er ihm 2400* Liter Gerste
für ein Jahr bezahlen.
§273:
Wenn ein Mann einen Mietling gemietet hat, wird er vom Anfang des Jahres
bis zum 5. Monat 6 Gran** Silber je Tag geben, vom 6. Monat bis zum Ende
des Jahres wird er 5 Gran** Silber je Tag geben.
* 300 Liter Gerste
entsprechen 1 Sekel Silber. 1 Liter = 0,83 l.
**1 Gran =
1/180 Sekel |
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