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Metoriteneinschlag im Süd-Irak vor 4000
Jahren ?
Wie die britische Zeitung Telegraph
meldet, hat der südafrikanische Wissenschaftler Dr. Sharad
Master auf Satellitenfotos des Südirak Meteoriten-Einschlagkrater
gefunden. Da die Sedimente in der näheren Umgebung sehr jung seien,
müsse der Einschlag innerhalb der letzten 6000 Jahre stattgefunden
haben, wahrscheinlich um 2300 v. Chr. Der Krater war bis vor einigen Jahren
von einem See bedeckt, dessen Wasserspiegel jedoch im Verlauf der Drainagemaßnahmen
gesunken war. Der Einschlag würde eine mögliche Erklärung
für den Niedergang mehrerer zeitgleicher Kulturen um diese Zeit bieten.
Gesprochen wird hierbei unter anderem vom akkadischen Großreich und
Ägypten zur Zeit der fünften Dynastie. Auch als Motiv für
Teile des Gilgameschepos käme der Meteor in Frage.
Für die vollständige Meldung in Englisch bitte
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Techniker von Hewlett-Packard entwickelt Methode,
um Tontafeln besser lesbar zu machen.
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Tom Malzbender, ein Techniker bei Hewlett-Packard,
hat eine Methode entwickelt, um schwache Oberflächenstrukturen besser
sichtbar zu machen.
Dies geschieht durch die Ausleuchtung aus vielen verschiedenen
Winkeln, welche durch eine Kuppel aus Blitzlichtern ermöglicht wird.
Die Nachbearbeitung ermöglicht es, das Objekt 'künstlich' mit
einer spiegelnden Oberfläche zu überziehen, wodurch sich auch
feinste Eindrücke deutlich abzeichnen.
Die Technik wurde ursprünglich nicht für die
Bearbeitung von Tontafeln entwickelt, sondern um existierende Probleme
von 3D-Rendertechnologien zu beheben.
Jedoch ist die Methode sehr effizient, wenn es darum
geht, Oberflächenstrukturen auf beschädigten und erodierten Tontafeln
hervorzuheben
So gelang es beispielsweise, auf einer Tontafel einen
mit bloßem Auge fast nicht wahrnehmbaren Fingerabdruck sichtbar zu
machen.
Für die vollständige Meldung in Englisch bitte
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An John-Hopkins-Universität wird Keilschrift
computertauglich gemacht.
Wie TheGazette
online, das Onlinemagazin der John-Hopkins-Universität
mitteilt, sind an der Universität die ersten Schritte unternommen
worden, die mesopotamische Keilschrift in das Unicodesystem zu integrieren.Die
mesopotamische Keilschrift, neben der ägyptischen Hieroglyphenschrift
die älteste bekannte Schrift der Menschheit, ist eine Wort-Silben-schrift,
das heißt, ein Zeichen steht meist nicht für einen einzelnen
Laut wie z.B. "b" oder "l", sondern für eine Silbe wie "mi" oder sogar
Worte wie "lugal" = König. Daher braucht diese Schrift viel mehr Zeichen,
insgesamt kommt man auf mehr als 600. Weitere Informationen zur Keilschrift
finden Sie hier.
Der Unicode-Standard
ist ein Projekt, welches zum Ziel hat, jedem Zeichen jeder Schrift der
Welt einen eindeutigen Code zuzuweisen, so daß der Computer bei einem
Text eindeutig erkennen kann, welche Schrift verwendet wird und wie daher
die Zeichen aussehen müssen. Bisher ist es noch ein Problem, in einem
Text zum Beispiel arabischen Text zusammen mit kyrillischem Text zu verwenden,
besonders, wenn dieser Text in ein anderes Programm übernommen werden
soll. Unicode beinhaltet hierfür die Lösung.
Die meisten modernen Schriften sind erfaßt und
auch viele antike, heute nicht mehr verwendete Schriften haben schon ihren
festen Platz. Daß nunmehr auch die Keilschrift Eingang in den Standard
finden soll, bedeutet laut Jerrold Cooper, Professor für Assyriologie
an der John-Hopkins-Universität, "einer der ersten Schritte, die getan
werden müssen, um das Studium der Sumerisch-Akkadischen Keilschrift
in das einundzwanzigste Jahrhundert zu bringen."
Konkret würde ein solcher Standard die Möglichkeit
bedeuten, Keilschrifttexte direkt in Datenbanken einspeisen zu können,
was den Altorientalisten bessere Möglichkeiten bei der Textanalyse
bieten wird.
Jerrold Cooper gibt aber zu, daß die Art und Weise,
wie die Forscher Keilschrifttexte übersetzen und bearbeiten, durch
einen solchen Standard wohl nicht zwangsläufig geändert wird.
Denn in der Altorientalistik wird Keilschrift normalerweise "umschrieben",
d.h. statt der Zeichen selbst wird vielmehr aufgeschrieben, wie dieses
Zeichen gelesen wurde. Hierbei werden auch spezielle Zeichen verwendet,
wie z.B. ein "T" mit einem Punkt darunter oder ein "A" mit einem Strich
darüber. Für diese Spezialschrift wäre eigentlich viel dringender
ein Standard vonnöten, insbesondere, um den Datenaustausch zwischen
Windows und Macintosh oder Word und Staroffice möglich zu machen.
Für genauere Informationen über Keilschrift,
die spannende Geschichte ihrer Entzifferung und darüber, wie man diese
Zeichen eigentlich genau liest, finden sie viele interessante Informationen
hier.
(dp) |